Berlinale 2015

Berlinale 2015 – Das Fieber steigt wieder

Die Berlinale ist für mich seit fast 10 Jahren die fünfte Jahreszeit. Für über eine Woche tauche ich ab in ein Paralleluniversum. Dann steht für mich die Zeit still und meine innere Uhr folgt nur noch meinem Berlinale-Programm.

Wann habe ich wo welchen Film? Schaffe ich es in 25 Minuten vom Cubix am Alex zum Zoopalast? Kommt James Franco jetzt zum Friedrichstadtpalast oder doch an den Potsdamer Platz? Sitzt da hinter mir in der Reihe nicht Jeff Goldblum? Mist, der Sitzriese vor mir verdeckt die Hälfte der Untertitel bei taiwanesischen Komödie!

Noch mal Twitter und eBay Kleinanzeigen checken, vielleicht bietet noch jemand eine Karte für die Premiere heute Abend. Ha, um 20 Sekunden nach 10 Glück gehabt und Karten für den Wettbewerbsbeitrag am Freitag ergattert! Wieso dauert das in der Schlange vor mir so lang? Was diskutiert die Frau da seit gefühlt 30 Minuten am Ticketschalter? Gleich springen die Tickets, die ich noch haben will auf rot!

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Berlinale ist Wahnsinn, Budenzauber, Faszination, Hysterie, Ärger, Langeweile, Freude, Spaß, Rührung, Stress, Euphorie, Enttäuschung und vor allem ganz großes Kino.

Viele meiner Kollegen und Freunde halten mich für verrückt, dass ich mir den Stress antue und auch noch Urlaub dafür opfere. Aber für mich vergehen die Tage wie im Flug, gemeinsam mit Oliver, Jenny und Tim sowie erstmals mit Toby, die auch alle vom Berlinale-Virus befallen sind und mit mir dem Festival-Rausch verfallen sind.

Am 5. Februar geht es wieder los. Zugtickets von Karlsruhe aus sind geordert, das Bett im Gästezimmer meiner Berliner Freunde ist frisch bezogen. Jetzt heißt es bald wieder: „Roll the film, please!“